Sebastian Horndasch mit Master nach Plan im Fernsehen
Am 19. Januar war ich auf der Master and More-Messe in Münster eingeladen, einige Themen aus meinem Buch „Master nach Plan“ zu präsentieren – dabei ging es zum einen um Strategien zur Auswahl des passenden Masters sowie zur Finanzierung des Masterstudiums. Im Rahmen der Messe wurde ich auch vom Regionalkanal WMTV interviewt – das Ergebnis findet man im Video ab etwa 1:10.
Auch als Student sollte man bereits über Versicherungen nachdenken – wer sich allerdings mit zu vielen Eindeckt, kann sich finanziell schnell ruinieren. Eine Übersicht, was man braucht – und was überflüssig ist.
Arm ab? Glücklich, wer versichert ist.
Es gibt exakt zwei Versicherungen, die man als Student unbedingt haben sollte: Eine Krankenversicherung und eine Haftpflichtversicherung. Der Rest ist unnötig.
Krankenversicherung: Bei den gesetzlichen Krankenkassen kann man sich als Student bis zum 25. Geburtstag gratis über die eigene Familie mitversichern lassen. Ist man älter, fällt ab April 2011 ein Einheitsbetrag von 64,77 € an (vorher: 55,55 €). Man kann sich auch privat versichern lassen, dies kostet allerdings meist mehr. Für Auslandsaufenthalte lohnt sich eine Auslandskrankenversicherung, die für unter 15 Euro pro Jahr zu kriegen ist, bei der man aber nur bis zu eineinhalb Monate am Stück im Ausland sein darf. Für längere Zeiträume muss man auf teurere Versicherungen zurückgreifen.
Haftpflichtversicherung: Die Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die man anderen Leuten zufügt. Und die können immens sein: Man tritt auf die Geige einer Freundin, die dadurch stark beschädigt wird. Vielleicht lässt man versehentlich das MacBook Pro eines Kumpels fallen und zerstörst es. Oder noch schlimmer: Man fügt jemandem aufgrund einer Unachtsamkeit bleibende körperliche Schäden zu. All dies kann passieren – ohne Haftpflichtversicherung zahlt man im schlimmsten Fall ein Leben lang. Daher ist eine Haftpflichtversicherung auch für Studenten absolut notwendig. Wer zwischen Schule und Studium nicht gearbeitet hat, sollte von der Haftpflicht der Eltern abgedeckt sein. Für den Notfall sollte man aber nachfragen – denn ohne diese Versicherung kann es im Notfall eng werden.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Einige Studenten schließen eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab, die ihnen eine Rente auszahlt, falls sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können. Allerdings zahlen sie gut und gerne monatlich 40 Euro, was eine große Belastung sein kann. Falls man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, sollte man dringend auf eine so genannte »Nachversicherungsgarantie« achten, die es ermöglicht, die Rentenleistung später ohne neuerliche Gesundheitsprüfung zu erhöhen. Ob man als Student die Versicherung braucht, muss man selber wissen.
Rentenversicherung oder Risikolebensversicherung: Private Rentenversicherung oder eine Risikolebensversicherung sind für Studenten überflüssig. Die Verträge sind meist unflexibel und die Renditen niedrig, auch wenn Banken gerne das Gegenteil erzählen. Spätestens mit dem Eintritt ins Berufsleben sollte man sich über eine private Rentenvorsorge Gedanken machen.
Hausratversicherung: Eine Hausratversicherung lohnt sich nur, wenn man sehr teure Dinge in Deiner Wohnung aufbewahrt – bei Studenten eher selten. Wer seinen Hauptwohnsitz noch bei den Eltern hat, ist möglicherweise über sie mitversichert. Eine eigene Hausratversicherung ist für den typischen Studenten rausgeschmissenes Geld.
Rechtsschutzversicherung: Ähnliches gilt für studentische Rechtsschutzversicherungen, die bei Rechtsstreitigkeiten die Anwaltskosten zahlen – Studenten werden sie normalerweise nicht brauchen.
Spanisch, Französisch, Italienisch, Chinesisch: Die Studienzeit ist die beste Zeit zum Sprachenlernen – und am besten lernt es sich vor Ort. Das ist oft teuer, doch man kann sparen.
Geisha-Künstlerinnen lassen sich am besten in China studieren.
Wenn Du es abenteuerlich magst und Geld sparen willst, mache einen Kurs in einem exotischen Land. Für Spanisch bietet sich zum Beispiel ein Kurs in der bolivianischen Stadt Sucre an: Das Flugticket ist zwar teuer, dafür sind Kurs und tägliches Leben fast gratis. Und die Stadt ist wunderschön – der Autor spricht aus Erfahrung. Auch in China lässt es sich von wenigen hundert Euro pro Monat sehr gut leben. Und die Erfahrungen, die Du dort machst, werden unvergesslich sein. Und viel- leicht lässt sich der Trip um die halbe Welt auch mit Freiwilligenarbeit verbinden.
Wer in den großen Ländern bleiben und trotzdem Geld sparen möchte, sollte sich nicht an private Sprachschulen wenden – Universitäten bieten Sprachkurse oft zum Bruchteil des Preises an. Der DAAD bietet auf der eigenen Webseite eine entsprechende Übersicht.
Bei der Wahl der richtigen Hochschule zählt am Ende vor allem der persönliche Eindruck. Da kaum Zeit und Geld bleibt, alle erdenklichen Hochschulen persönlich zu besuchen, sind Hochschulmessen eine großartige Alternative. Besonders empfehlenswert ist die Master and More Messe, die am 19.01.2011 von 10-19 Uhr in Münster stattfindet.
Nur drei Euro Eintritt: Nie war Orientierung so günstig
Auf der Master and More Messe versammelt sich eine große Anzahl hochkarätiger Aussteller – darunter die Universität Witten/Herdecke, die Uni Groningen, die HHL Leipzig, die Bauhaus Universität Leipzig sowie die Erasmus Universität Rotterdam. Hinzu kommen Vorträge vom renommierten Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), von College Contact und von anerkannten Experten wie mir, dem Autor von Bachelor nach Plan undMaster nach Plan.
Der Eintrittspreis beläuft sich bei Voranmeldung auf lediglich drei Euro, wer sich über die Facebookseite anmeldet, bekommt sogar noch einen Gratiskaffee dazu.
Wer nicht allzu weit von Münster entfernt wohnt und vor der Wahl des richtigen Master steht, sollte die Master and More Messe keinesfalls verpassen.
Die Universität Erfurt besticht durch gute Betreuung, eine wunderbare Bibliothek, ein innovatives Konzept sowie durch den besten Espresso, den man auf dem Campus einer deutschen Universität finden kann. Dies alles sind bereits gute Gründe für ein Studium in der mittelalterlichen Stadt.
Schick und modern: Die Bibliothek der Uni Erfurt
Wer ein Masterstudium an der Universität Erfurt ins Auge fasst, sollte den Masterinfotag am 22. Januar besuchen. Geboten werden Vorträge zum Studium in Erfurt, eine Campusführung sowie eine Präsentation von mir als Autor von Master nach Plan und Bachelor nach Plan. Ich selbst habe in Erfurt meinen Bachelor gemacht und kann jedem Uni und Stadt nur ans Herz legen.
Und wenn man schon einmal in Erfurt ist, kann man gleich das Erfurt-Paket inklusive Übernachtung, Stadtführung, Kaffee, freiem Eintritt in allen Museen und freier Fahrt mit der Strassenbahn buchen.
Der Zeitmanagement-Ratgeber „Golden Rules“ von Martin Krengel nimmt sich vor, Studenten und jungen Berufstätigen bei Selbstmotivation, Konzentration und Organisation zu helfen. Schafft er das? Der Studienplaner gibt Auskunft.
Der Autor verspricht „goldene Regeln für Erfolg, Zufriedenheit und persönliche Produktivität“ – das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Wer kennt das nicht? Der Wecker klingelt um 08:30 Uhr, doch man bleibt noch eine weitere Stunde liegen. Nach dem Aufstehen wird der Rechner aufgeklappt und kurz Facebook und Spiegel Online gecheckt – und plötzlich ist eine weitere Stunde weg. Beim Frühstücken verquatscht man sich mit dem Mitbewohner und wenn man gerade mit der Arbeit beginnen möchte, schickt die Schwester per Skype ein lustiges Video. Es folgt ein Chat mit einem guten Freund, danach wieder kurz Facebook. Und am Ende beginnt man mit der Referatsvorbereitung erst gegen 15:00 Uhr. Wenn es gut läuft. Die persönliche Produktivität ging mal wieder gegen null.
Der Zeitmanagement-Spezialst und Buchautor Martin Krengel hat mit den Golden Rules einen Ratgeber vorgelegt, der genau diese Probleme bekämpfen soll. Das Buch hat folgende Teilbereiche, die sich in jeweils 10 zwei- bis vierseitige Unterkapitel aufteilen:
Selbstcoaching
Motivation
Zeitmanagement
Konzentration
Organisation
In insgesamt 50 Regeln legt Krengel dar, wie man sein (Arbeits-)Leben effizienter gestaltet. Die Regeln sind stets kurz und knackig formuliert, kein Wort zu viel, keines zu wenig. Bei der Lektüre stellen sich immer wieder Aha-Erlebnisse ein: Manche Probleme lösen sich bereits, wenn man sie sich erst einmal bewusst gemacht hat. Angenehmerweise lässt sich Krengel kaum zum Schwadronieren hinreißen, sondern wartet stets mit praktisch umsetzbaren Vorschlägen auf. Einige Beispiele:
Im Bereich Selbstcoaching rät der Autor, in Prozessen zu denken und zeigt in detaillierten Plänen, wie man eine Präsentation oder einen Essay möglichst effizient anfertigt
Im Bereich Organisation zeigt er, wie man sich einen effizienten Arbeitsplatz schafft
In Sachen Zeitmanagement lehrt Krengel, wie man typische Zeitfresser wie Internet, E-Mails und überlange Telefonate in den Griff bekommen kann
Im Bereich Selbstmotivation zeigt er konkret, wie man sich selbst kontinuierlich positive Feedbacks verschafft
Alle 50 Regeln zum Lernen und Arbeiten kann natürlich niemand gleichzeitig befolgen. Doch darum geht es dem Autor auch nicht – er möchte vielmehr zeigen, „dass es mehrere Wege gibt (und welche Abkürzungen die besten sind)“. Und dies gelingt: Man nimmt das Buch immer wieder zur Hand, blättert und findet sinnvolle Anregungen, die die eigene Produktivität erhöhen.
Wo viel Licht, da auch Schatten: Punktabzüge gibt es für mangelnde Übersicht. Schon das Inhaltsverzeichnis bleibt zu kurz, da nur die Oberkapitel mit Seitenzahlen versehen sind, nicht aber die Unterkapitel. Daneben überschneiden sich einige Regeln inhaltlich – so wird das Problem des Aufschiebens wichtiger Dinge gleich in mehreren Regeln bearbeitet. Durch guten Schreibstil, zahlreiche Tipps und Visualisierungen bleibt die Lesbarkeit allerdings hoch.
Unterm Strich sind die Golden Rules von Martin Krengel eine gute Investition, gerade wenn man – wie so viele Studierende und junge Berufstätige – Probleme mit Selbstmotivation und Zeitmanagement hat. Das Buch besticht durch zahlreiche praktisch anwendbare Ratschläge, ist lebensnah und holt den Leser da ab, wo er ist. Ein sehr gelungener Ratgeber: Selbstcoaching, Motivation und Organisation nach Maß.
Das Buch „Golden Rules – Erfolgreich Lernen und Arbeiten: Alles, was man braucht“ ist für 15,95 Euro bei Amazon erhältlich. Außerdem betreibt Martin Krengel mit www.studienstrategie.de eine umfangreiche Internetseite zum Thema.
Was studieren? Der Numerus Clausus spielt bei der Frage eine wichtige Rolle – denn er entscheidet häufig über die Aufnahme in einen Studiengang. Doch wie funktioniert der Numerus Clausus und wie hoch ist er? Ein Überblick.
Wer den ungefähren NC kennt, kann sich viele Bewerbungen sparen.
51 Prozent aller grundständigen Studiengänge sind zulassungsbeschränkt – und mit Ausnahme von künstlerischen Studiengängen kommt es bei der Aufnahme hauptsächlich oder nur auf den Numerus Clausus an. Doch wie funktioniert der Numerus Clausus eigentlich?
Die Antwort ergibt sich bereits aus dem lateinischen Namen. Das Wort „Numerus“ steht für „Zahl“ oder „Anzahl“ und „Clausus“ bedeutet soviel wie „geschlossen“. Bei Studiengängen mit NC gilt also eine „geschlossene Anzahl“ an Studienplätzen. Begründet wird diese begrenzte Anzahl mit Kapazitätsgrenzen: Es gibt nur eine endliche Zahl an Laborplätzen, Seminarplätzen, Lehrenden und so weiter.
Beim NC handelt es sich also nicht um einen festen Wert, sondern um eine Grenze, die sich an der Zahl der Bewerber misst. Gibt es in einem Studiengang mit Numerus Clausus 50 Plätze, werden diese mit den Bewerbern mit den besten Abiturnoten gefüllt. Welche Abiturnoten die besten sind, hängt von der Anzahl der Bewerber fürs Studium ab. Bewerben sich nur 60 Abiturienten, werden fast alle einen Platz bekommen. Der NC liegt dann vielleicht bei 3,0. Bewerben sich dagegen 200 Interessenten, kann der NC bei 1,8 liegen. Und wenn sich nur 45 bewerben, werden trotz NC auch Bewerber mit einem Abischnitt von 4,0 genommen.
Der Numerus Clausus schwankt also von Jahr zu Jahr, denn es bewirbt sich stets eine andere Anzahl an Studieninteressierten. Dies macht die Studienwahl umso schwerer, denn man kann den Numerus Clausus nur anhand vergangener Jahre abschätzen.
An dieser Stelle hilft allerdings eine hervorragende Internetseite: NC-Werte.info. Hier sind alle NC-Werte von deutschen Hochschulen nach Studiengängen geordnet aufgelistet. Für die Studienwahl ein großer Vorteil – denn anhand der Seite lässt sich abschätzen, ob eine Bewerbung sich lohnen könnte und ob man für bestimmte Studiengänge überhaupt den notwendigen Abiturschnitt mitbringt. Dabei sind die Unterschiede von Hochschule zu Hochschule riesig: Im Wintersemester 2010/11 benötigten Bewerber für das Fach BWL an der Humboldt Universität zu Berlin einen Schnitt von 1,5, während für die nur eine Autostunde entfernte Uni Magdeburg eine 3,4 noch ausreichte. Der Blick in die Statistik lohnt sich also vor der Studienwahl.
Nicht auf NC-Werte.info gelistet sind die Hochschulstart-Studiengänge Medizin, Pharmazie, Tiermedizin und Zahnmedizin. Infos zu diesen Studiengängen gibt es auf hochschulstart.de.
Das Verwaltungsgericht Münster erklärt eine Studienplatzvergabe anhand von Bewerbungsschreiben und Abiturnote für unzulässig. Zählen müsse in der Hauptsache die Bachelor-Abschlussnote. Was bedeutet dies für Bewerber?
Wolken über das Domstadt: Die Universität Münster wird das Zulassungsverfahren zum Master ändern müssen.
Die Universität Münster bewertet Bewerbungen für ihren Masterstudiengang BWL bisher nach einem Punktesystem: 20 Punkte gab es für die Abiturnote, 40 Punkte für die Bachelor-Abschlussnote und weitere 40 Punkte für sonstige Qualifikationsmerkmale wie dem Motivationsschreiben. Gegen diese Praxis klagte eine abgelehnte Bachelorabsolventin – und gewann: Das Verwaltungsgericht Münster hat das bisherige Zulassungsverfahren für den BWL-Master für vermutlich ungültig erklärt. Es verstoße „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegen geltendes Recht“, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Der Grund: Das Verwaltungsgericht befand, dass letztenendes immer die Note ausschlaggebend für die Zulassung zum Masterstudium sein müsse. Andere Kriterien müssten zweitrangig bleiben.
Konsequenzen für die Masterbewerbung?
Was bedeutet dies für Bewerber für Masterstudiengänge? Zunächst nicht viel. Das Urteil ist erst einmal vorläufig. Darüber hinaus ist es noch nicht durch höhere Instanzen bestätigt worden. Wer sich also in München oder Hamburg für einen Master bewirbt, wird sich nicht auf das Urteil berufen können. Die direkten Auswirkungen werden sich, so das Urteil bestand hat, zunächst auf Münster und den Rest von NRW beschränken.
Für Bewerber an anderen Hochschulstandorten ändert sich erst einmal nichts. Die Bewerbungsverfahren für den Master bleiben genauso unterschiedlich wie vorher. In manchen Fällen zählt nur die Bachelor-Abschlussnote, in anderen macht sie nur einen von vielen Teilen der Bewerbung aus.
Langfristige Folgen für die zu Zulassung zum Master
Sollte das Urteil zu Zulassungsverfahren für den Master Schule machen, hat dies gemischte Folgen für Bewerber. Auf der positiven Seite steht, dass die Verfahren einfacher und transparenter würden. Eine Zulassung oder Ablehnung für den Masterstudiengang wäre für die Betroffenen nachvollziehbarer.
Allerdings: Transparenz bedeutet nicht gleich Gerechtigkeit. Im Gegenteil: Eine Zulassung zum Master hauptsächlich anhand von Bachelornoten würde für transparente Ungerechtigkeit sorgen. Während Abiturnoten noch vergleichbar sind, sind die Standards in der Notenvergabe für Bachelorabschlüsse von Ort zu Ort und je nach Studienschwerpunkt verschieden. Bei gleichem Aufwand und Talent wird ein BWL-Student mit juristischem Schwerpunkt im Bachelor eine schlechtere Abschlussnote haben, als Studierende mit Schwerpunkt Marketing. Auch sind die Noten von Uni zu Uni und von Professor zu Professor höchst unterschiedlich. Motivationsschreiben, Professorengutachten und Lebensläufe sind eine gute Möglichkeit, die Stärke von Bewerbern fürs Masterstudium auch abseits der Note zu bewerten. Außerdem geben diese Auswahlverfahren Hochschulen die Möglichkeit, nach Studenten mit einem bestimmten Profil zu suchen.
Ob sich ein bestimmtes Verfahren für die Zulassung zum Master durchsetzt, wird sich mit der Zeit zeigen. Es bleibt aus Gründen der Gerechtigkeit zu hoffen, dass die Note sich nicht als entscheidendes Kriterium durchsetzt. Und aus Gründen der Transparenz, dass zumindest die Kriterien offen kommuniziert werden.
Eine junge Leserin schreibt mir mit einer Frage zu zum BWL-Studium. Sie möchte BWL mit Schwerpunkt Marketing studieren, hat aber nur einen mittelmäßigen Abiturschnitt. Ihre Sorge: Hat sie mit Ihrem Abitur eine Chance auf einen Studienplatz?
Studium oder Ausbildung? Der Richtige Weg ist nicht immer auf Anhieb offensichtlich.
Die Frage: „Mein Abitur werde ich leider wahrscheinlich mit 2,9 bzw. 3,0 bestehen- nicht gerade der beste Durchschnitt. Ich interessiere mich sehr für Marketing. Gäbe es für mich Chancen, auf einer Hochschule oder einer Fachhochschule für den Studiengang Marketing oder BWL mit Schwerpunkt Marketing aufgenommen zu werden? Oder ist das unrealistisch und sollte ich lieber eine Ausbildung machen?“
Meine Antwort:
Auch mit einem Abiturschnitt von etwa 3,0 werden Sie BWL studieren können – Sie sollten sich in Ihrer Studienwahl da nicht allzu sehr beeinflussen lassen. An vielen Fachhochschulen und an eigenen Universitäten ist das BWL-Studium nicht mit einem Numerus Clausus belegt, Sie können sich also mit Ihrem Abitur dort einfach für den BWL-Bachelor einschreiben, ganz ohne Auswahlverfahren. Deutschlandweit gibt es nach meinen Recherchen 61 BWL-Studiengänge an staatlichen Hochschulen, die zulassungsfrei sind. Mit explizitem Schwerpunkt Marketing sind es immerhin noch 27 BWL-Studiengänge ohne Numerus Clausus, darunter die Bachelor-Studiengänge an der Universität Halle-Wittenberg, an der FH Aachen oder an der FH Bielefeld.
Hinzu kommt: Der Umstand, dass es einen NC gibt, heißt nicht, dass dieser auch besonders hoch ist. Auch mit 3,0 rutscht man noch in einige NC-Studiengänge rein. Es gibt sogar Fälle, in denen alle Bewerber trotz NC aufgenommen wurden, weil es schlicht und einfach nicht mehr Interessierte gab als Plätze zur Verfügung standen. Ein Indikator ist hier der NC vom letzten Jahr. Diesen findet man auf der praktischen Seite www.nc-werte.info.
Sie können die obige Suche auf www.hochschulkompass.de nachvollziehen, indem Sie erst auf „Studiengänge“ und dann auf Profisuche klicken. Achten Sie darauf, dass Sie bei der Suche nur „grundständige“ Studiengänge angezeigt bekommen, die zulassungsfrei sind, also keinen Numerus Clausus haben. Ich würde Ihnen aus Geldgründen auch eher dazu raten, für Ihr BWL/Marketing-Studium an eine Hochschule in staatlicher Trägerschaft zu gehen – da zahlen Sie keine Gebühren. Private Hochschulen können sehr teuer werden und sind häufig schlechter als staatliche.
Die Frage, ob für Sie persönlich ein Studium oder eine Ausbildung besser ist, kann ich Ihnen per Ferndiagnose natürlich nur schwerlich beantworten. Ich denke nicht, dass Ihr Schnitt gegen ein BWL-Studium spricht. Sie sollten sich eher fragen, welcher weitere Bildungsweg Ihnen mehr entspricht. Eine Alternative wäre natürlich die Berufsakademie, die Studium und Ausbildung ein Stück weit vereint und von der Sie einen vollwertigen Bachelor erhalten auch dort können Sie BWL und Marketing studieren. Vielleicht könnte es Ihnen ein wenig weiterhelfen, den Perspektiven-Test der Allianz zu machen – der kann manchmal gute Anregungen liefern. Aber behalten Sie im Hinterkopf, dass dessen Ergebnisse nicht in Stein gemeißelt sind!
Und natürlich rate ich Ihnen, einen Blick in mein Buch „Bachelor nach Plan“ zu werfen – es enthält viele Tipps für die Studienwahl, zur Studienfinanzierung sowie zum Studium ganz generell und wurde unter vor allem für Abiturienten wie Sie geschrieben.
Anmerkung: Ich habe diesen Artikel auf freundlichen Hinweis von der Leserin Lea Fischer überarbeitet.
Ein Leser ist sich unsicher über die Zulassung zum zulassungsfreien Studiengang Mathematik. Er fragt, ob er sich an mehreren Universitäten bewerben soll und wie das Zulassungsverfahren abläuft.
Das Studium der Mathematik: Einfache Einschreibung, schweres Fach.
„Hallo Sebastian,
ich habe vor, in einem Jahr mit einem Mathematikstudium anzufangen und wollte gerne wissen, wie das Ganze abläuft. Ich muss mich bei der Universität online bewerben und dort muss ich meine ganzen Daten eingeben. Soweit ist alles klar. Es ist ein zulassungsfreier Studiengang und deswegen erfolgt die Bewerbung direkt bei der Universität bzw. der Hochschule. Meine Frage: wie lange braucht normalerweise eine Universität, bis ich meine Antwort bekomme? Es kann ja vorkommen, dass ich zu verschiedenen Zeitpunkten Antworten von Universitäten bekomme, dann fällt die Entscheidung, zu welcher Universität ich gehe, schwer. Ich habe vor, mir eine Liste mit Universitäten anzufertigen um zu gucken welche ich am besten finde.
Hinzu kommt die Frage, was ich für eine Bescheinigung schicken muss, die sich auf die Krankenversicherung bezieht. Im Internet steht auch, dass ein Nachweis für die Bezahlung des Sozialbetrags abgeschickt werden muss, was ist das für ein Betrag?
Vielen Dank schon mal!“
Meine Antwort:
„Schön, dass du in deiner Studienwahl bereits so weit bist! Da das Studium der Mathematik zulassungsfrei ist, brauchst du dich nur an einer einzigen Universität zu bewerben. Die Aufnahme ist bei zulassungsfreien Studiengängen in jedem Fall garantiert. Du kannst dich also schon vorher für eine einzige Universität entscheiden. Die Antworten werden in der Regel schnell verschickt. Mit mehr als einem Monat würde ich nicht rechnen, meist geht es bedeutend schneller.
Die Krankenversicherungsbescheinigung erhältst du ganz einfach von deiner Krankenkasse. Du kannst dort anrufen. Falls du privat versichert bist, brauchst du eine Bescheinigung von der AOK, dass du nicht gesetzlich versichert bist. Diese Bescheinigung bekommst du von deiner lokalen AOK.
Bei der Bescheinigung des Sozialbeitrages handelt es sich vermutlich um den Semesterbeitrag. Diesen musst du an jeder Uni einmal pro Semester zahlen. Damit werden Veraltungskosten, Studentenwerk, Studentenvertreter sowie – meist – das Semesterticket bezahlt. Wenn du das Studium doch nicht antrittst, solltest du das Geld zurück erhalten. Dennoch ist dies ein weiterer Grund, sich nicht an mehren Unis zu bewerben.
Übrigens: In meinem Buch „Bachelor nach Plan“ gibt es viele Tipps dazu, wie die Bewerbung fürs Studium funktioniert, wie die Studienwahl funktioniert, wie man das Studium finanziert und wie man eine gute Wohnung findest – im Grunde alles, was Abiturienten wissen müssen.“