Es gibt allerdings einen eigenen Blog, der sich (fast) ausschließlich mit neuen Studiengängen befasst: Studienänge Online, für den ich als Gastautor tätig bin. Die Infos im Blog sind spannend und aktuell – wer gerade vor der Studienwahl steht – egal ob Bachelor oder Master – ist hier richtig.
Der Master kann teuer werden – denn neben oft höheren Ausgaben, zum Beispiel beim Auslandsmaster, bleibt weniger Zeit zum Arbeiten. Wie also den Master finanzieren?
Zeit für ein Update der Finanzplanung
Die Studienfinanzierung ist stets ein großes Problem für Studenten. Für die Finanzierung des Master steht der Geldbedarf fürs das Studium am Anfang. Dies ist von Ort zu Ort verschieden – sowohl in Deutschland, als auch außerhalb. Hierzulande vergleicht das Studentenmagazin Unicum dankenswerterweise die Kosten in den verschiedenen Städten. Eine Idee der Studienkosten im Ausland liefert der LänderCHEck des CHE.
Zur Studienfinanzierung gibt es neben den eigenen Eltern und Arbeit drei Quellen: Kredite, Stipendien sowie BAföG.
Kredite
So manch einer schreckt vor der Aussicht zurück, mit Schulden ins Berufsleben zu starten. Doch ein guter Abschluss wiegt die Schuldenlast allemal auf. Der bekannteste Kredit ist der Studienkredit der KfW: Hierbei handelt es sich um einen normalen Kredit zu Marktzinsen von bis zu 650 Euro pro Monat.
Besonders interessant für die Studienfinanzierung des Masters ist eine Aufstockung des monatlichen Budgets durch den Bildungskredit der KfW, bei dem man bis zu zwei Jahre lang 300 Euro pro Monat erhält – und das zu unschlagbar günstigen Zinsen. Ebenfalls spannend ist der Modell von Bildungsfonds wie Career Concept, bei denen man nach dem Studium einen festen Prozentsatz des Lohnes zurückzahlt und damit kein Überschuldungsrisiko hat.
Die großen Stiftungen wie die Friedrich-Ebert-Stiftung oder die Konrad-Adenauer-Stiftung fördern inzwischen auch Master im Ausland. Doch es gibt viele Bewerber. Wer sich zum Ende des Bachelors noch nicht beworben hat, hat schlechte Chancen, denn es liegt den Stiftungen viel an einer langen Förderdauer. Sehr gute Bewerber sollten sich dagegen immer bewerben.
Besonders interessant sind kleine Stiftungen, da diese meist weniger Bewerber haben. Man kann sie unter anderem beim Stipendienlotsen finden, einer Suchmaschine der Bundesregierung. Der DAAD vergibt für den Master im Ausland daneben Reisestipendien, für die man sich allerdings früh bewerben muss. Auch beim DAAD findet man eine Übersicht über weitere Auslandsstipendien.
Besonders lesenswert ist in diesem Zusammenhang das Buch „Der Weg zum Stipendium“ von Squeaker.net, das ich hier im Blog bespreche und das eine große Menge spannender Informationen bietet.
BAföG
Das BAföG wird im Master genauso gezahlt wie im Bachelor, ist also ideal zur Finanzierung des Masters. Die Regelungen sind dabei die gleichen. Wer im Ausland seinen Master machen möchte, profitiert besonders vom BAföG: Studiengebühren bis 4.600 Euro werden für ein Jahr übernommen, daneben gibt es Zuschläge für Reisekosten und erhöhte Lebenshaltungskosten.
Das Buch „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“ von der Verbraucherzentrale NRW bietet viele Tipps zur Studienfinanzierung. Ich bespreche das Buch hier im Blog.
Die Bewerbung für den Master ist ein Prozess mit vielen Fallen. Ich stelle die häufigsten Fehler vor – und wie man sie vermeidet.
Nackt beim Vorstellungsgespräch? Nicht mit der richtigen Vorbereitung.
Den richtigen Studiengang finden
Es beginnt mit der Studienwahl: Der erste Schritt ist immer die Suche nach einem guten Masterprogramm. Dies ist nicht immer einfach, denn die Auswahl ist groß und der Vergleich von Programmen fällt oftmals nicht leicht.
Vermeiden:
Zu früh mit dem erstbesten Master zufrieden sein.
Zu spät die Recherchen nach dem passenden Masterprogramm beginnen.
Statt dessen:
Intensiv suchen. Je nach Fachgebiet gibt es europaweit hunderte oder gar tausende mögliche Masterprogramme. Dadurch ergibt sich die Chance, bei der Studienwahl genau den richtigen Master für sich selbst zu finden. Internationale Rankings wie das CHE ExcellenceRanking helfen bei der Suche nach den besten Universitäten. In Deutschland ist der Hochschulkompass hilfreich. Wer sich fürs Ausland interessiert, ist daneben beim LänderCHEck des CHE richtig.
Früh beginnen: In einigen Ländern wie zum Beispiel Großbritannien enden die Bewerbungsfristen bereits im Winter oder im Frühjahr. Daneben werden in den Bewerbungsverfahren häufig Professorengutachten und Sprachzertifikate gefordert, die man nicht über Nacht beschaffen kann.
Die Bewerbung für den Master
Bewerbungsverfahren von Masterprogrammen sind von Hochschule zu Hochschule verschieden. Bei manchen reichen die bisherigen Noten, bei anderen müssen es Motivationsschreiben, Professorengutachten, Essays oder gar Vorstellungsgespräche sein.
Vermeiden:
Die Bewerbung für den Master wie die Bewerbung für ein Praktikum gestalten.
Das Professorengutachten unterschätzen.
Formalien nicht beachten.
Statt dessen:
Im Motivationsschreiben für das Masterprogramm muss der Bewerber seine akademischen Stärken betonen. Praktika und soziales Engagement sind nur dann wichtig, wenn sie mit dem angestrebten Studium zusammen hängen.
Professorengutachten sind schriftliche Evaluationen der Bewerber fürs Masterstudium und werden von Prüfungskommissionen meist intensiv gelesen. Bewerber kann Einfluss auf den Inhalt ausüben, indem sie anbieten, das Schreiben vorzuformulieren oder indem sie ausführliche Stichworte liefern.
Die formalen Anforderungen ganz genau lesen. Viele Master-Bewerbungen scheitern unnötig an Formalien: Sprachzertifikate werden vergessen, statt der beglaubigten Zeugniskopie liegt eine unbeglaubigte bei, die Bewerbungsfrist wird nicht eingehalten.
Das Auswahlgespräch
Manche Hochschulen führen für den Master Auswahlgespräche durch. Ein Stressfaktor für viele Studierende. Doch nur selten werden Fallen gestellt, der Ablauf ist in der Regel planbar.
Vermeiden:
Nervosität, denn fiese Fragen werden selten gestellt.
Die eigenen Bewerbungsunterlagen sowie das angestrebte Masterprogramm nicht gut kennen – das lässt dumm aussehen.
Statt dessen:
Die eigene Bewerbung für das Masterstudium intensiv lesen, denn das Gespräch wird sich sehr stark an dieser orientieren. Man muss die Gründe für seine Studienwahl plausibel darlegen können.
Mögliche Fragen und Antworten vorbereiten, das schafft Sicherheit. Neben dem Lebenslauf werden vor allem fachliches Interesse, Motivation und analytische Fähigkeiten getestet.
Weitere Infos
Im Blog gebe ich zahlreiche Tipps zum Masterstudium im Ausland sowie zur Bewerbung für den Master. In meinem Buch „Master nach Plan“ finden sich zahlreiche Tipps zur Auswahl, Bewerbung und Finanzierung von Masterprogrammen sowie eine Reihe an Master-Beispielbewerbungen auf Deutsch, Englisch und Französisch.
Studienfinanzierung leicht gemacht: Das Buch „Der Weg zum Stipendium“ von Squeaker.net bietet Orientierung in Sachen Stipendien – von der Suche des passenden Stipendiengebers im In- und Ausland bis zur Bewerbung.
Hilfreich und gut geschrieben: Der Weg zum Stipendium von Squeaker.net
Wer sein Studium finanzieren möchte, greift meist auf BAföG, Arbeit oder Eltern zurück. Auf Stipendien bewerben sich die wenigsten. Ein Fehler: Im Jahr 2009 förderten etwa 2.200 Stiftungen in Deutschland Studierende aller Fachrichtungen – und etwa jede fünfte davon findet nicht genug Kandidaten. Es besteht also eine große Lücke: Zahlreiche Studierende haben Schwierigkeiten mit der Studienfinanzierung, während gleichzeitig Stiftungen händeringend nach guten Stipendiaten suchen – und genau diese Lücke will „Der Weg zum Studium“ schließen. Und mit 281 dicht beschriebenen und großformatigen Seiten hat es bereits physisch das Potential, diesen mutigen Anspruch auch zu erfüllen.
Von der Suche bis zur Bewerbung: Sinnvoller Aufbau
Der Aufbau des Buches ist sinnvoll und zugänglich: Zu Beginn wird ausführlich der Sinn von Stipendien dargelegt – denn dieser erschöpft sich keineswegs in finanziellen Aspekten. Nach einem kurzen Abschnitt über das Suchen und Finden von Stipendien folgt ein über 50 Seiten langes Kapitel zur Stipendienbewerbung. Auf diese Kapitel folgen etwa 170 Seiten mit Beschreibungen von Stipendiengebern – eine herkulische Arbeit, die dem geneigten Leser größten Respekt abverlangt.
Für so manchen Studierenden ist die Bewerbung um ein Stipendium die erste richtige Bewerbung ihres Lebens. Daher ist es sinnvoll und löblich, dass das Buch diesem Thema besondere Beachtung schenkt. Der Aufbau von Lebenslauf und Motivationsschreiben sowie das Verhalten beim Bewerbungsgespräch werden ausführlich beleuchtet und mit Checklisten abgerundet.
Der Hauptteil des Buches widmet sich der Vorstellung der Studienförderwerke sowie aberhunderter weiterer Stipendiengeber – dazu gehören viele große, aber auch zahlreiche kleine Stiftungen. Einige Beispiele:
Das Rombach Stipendium vergibt Stipendien an Heilbronner, die „eine literarische Zukunft anstreben“
Die Schönen’sche Lebensstiftung zu Pattensen vergibt Stipendien an christliche Studenten aus der Region Pattensen
Das Fritz-Prosiegel-Stipendium, für das sich ausschließlich Hamburger Studenten bewerben können, deren Vater oder Mutter Lehrer ist
Die Anton und Helene Zerrenner-Stiftung fördert bedürftige Studenten aus Lübeck, die in Berlin studieren
Kleine Verbessungsmöglichkeiten
Auch die besten Bücher haben Verbesserungspotential. In diesem Fall ist es die Zugänglichkeit. Ratgeber wie diese liest kaum jemand von vorne bis hinten, sondern blättert zu jeweils interessanten Abschnitten. Die sehr langen Absätze und Kapitel werden leider nicht durch optische Hervorhebungen oder Zusammenfassungen unterbrochen. Dies erschwert das Durchblättern unnötig. Völlig unverständlich ist das Fehlen eines Index am Ende des Buches. Hinzugefügt sei, dass das Buch Werbeanzeigen enthält, die mich aufgrund ihrer geringen Anzahl allerdings nicht gestört haben.
An andere Formen des Auflockerung wurde dagegen gedacht: Zahlreiche kurze Erfahrungsberichte von Stipendiaten und Experten begleiten den Text, daneben haben die Autoren Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann so oft es ging Checklisten, Tabellen und Schaubilder eingebaut.
Fazit: Volle Empfehlung
Unterm Strich begeistert „Der Weg zum Stipendium“. Die wenigen Kritikpunkte verblassen ob dieses umfangreichen, hervorragend recherchierten und gut strukturierten Buches. Von diesem Buch kann auch ein Ratgeberautor wie ich noch etwas lernen. So mancher Studierende wird diesem Buch sein Stipendium zu verdanken haben. Das Buch kostet 19,90 Euro und ist jeden Cent wert. Eine optimale Ergänzung zu Bachelor nach Plan und Master nach Plan, wenn man seine Studienfinanzierung verbessern möchte.
„Der Weg zum Stipendium“ – gleich bei Squeaker.net oder Amazon bestellen!
Sarah Hani studiert derzeit einen Master in Euro-Mediterranean Studies an der staatlichen Cairo University. Sie gehört zur Minderheit der orthodoxen Christen in Ägypten. In Zukunft möchte Sie gerne als Journalistin arbeiten. Sie arbeitet nebenbei als Assistentin an der Universität, ein Job, der nur wenig Geld einbringt.
Name
Sarah Hani
Alter
23 Jahre
Hochschule
Cairo University
Studiengang
Master of Arts in Euro-Mediterranean Studies
Studienjahr
Fünftes Studienjahr
Sarah macht einen Master an der Cairo University
Sebastian: Warum hast du Dich für den Master of Arts in Euro-Mediterranean Studies an der Cairo University entschieden?
Sarah: Ich habe mich für einen politikwissenschaftlichen Master entschieden, weil ich mittelfristig als Journalistin arbeiten möchte. Meinen Bachelor habe ich in Mass Communication gemacht, was mir bei dieser Berufswahl hoffentlich helfen wird. Für den Master in Euro-Mediterranean Studies habe ich mich aufgrund meines hohen Interesses an Internationalen Beziehungen entschieden. Zur Cairo University gab es für mich keine Alternative, da keine andere Hochschule mein Fach als Hauptfach anbietet.
Was gefällt Dir an Deinem Studiengang?
Ich habe mich schon immer stark mit der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik beschäftigt, allerdings weniger mit der europäischen. Durch mein Masterprogramm erhalte ich einen neuen Blickwinkel auf internationale Beziehungen, vor allem in Bezug auf die Beziehungen zwischen der EU und den Mittelmeerstaaten.
Außerdem gefällt mir, dass das Programm auf Englisch ist, was bei einem Studium in Ägypten selten ist.
Was gefällt Dir an Deinem Studiengang weniger?
Ich hatte erwartet, dass mein Masterprogramm analytischer und diskursiver geprägt sei. Ich hatte mir erhofft, dass wir wissenschaftliche Papers lesen, diskutieren und Seminare besuchen. Leider stellte sich heraus, dass im Master derselbe Ansatz gewählt wurde wie während meines Bachelors: Tägliche Vorlesungen, Klausuren am Ende des Semesters, Auswendiglernen. Dies stört mich an meinem Studiengang am meisten.
Wie war das Aufnahmeverfahren für deinen Studiengang? Was musstest Du tun odervorweisen?
Der Bewerbungsprozess ist relativ einfach für Ägypter. Allerdings habe ich einen Bachelor von einer Privatuniversität, was den Prozess etwas verkompliziert hat. Nachdem ich mich mit meinem Abschlusszeugnis und allen anderen nötigen Dokumenten beworben hatte, musste ich über einen Monat auf eine Akkreditierung meines Bachelors durch den „Hohen Rat der Ägyptischen Universitäten“ warten. Mein Bachelor wurde recht spät anerkannt und zwar am ersten Unterrichtstag meines Masters.
Zahlst du Studiengebühren? Wenn ja wieviel?
Ja, für das Studium in Ägypten werden Studiengebühren verlangt. Das Programm dauert zwei Jahre, im ersten haben wir Unterricht, im zweiten schreiben wir die Masterarbeit. Das erste Jahr kostet mich LE 8.350 (etwa 1.050 Euro), die Masterarbeit dann etwa LE 1.000 (etwa 125 Euro). Ausländer zahlen höhere Gebühren.
Wie finanzierst Du Dein Studium?
Ich arbeite an einem Lehrstuhl an meiner alten Universität, das reicht allerdings nicht. Meine Eltern unterstützen mich daher.
Wie viel Geld braucht ein normaler Student in deiner Stadt pro Monat fürs Leben?
Für Ausländer ist ein Studium in Ägypten sehr günstig – vor allem in Vergleich zu Europa. Die Miete für eine Wohnung in Kairo liegt bei etwa LE 1.500 bis 2.000 (190 bis 250 Euro). Wenn man sich die Wohnung mit einem anderen Studenten teilt, die Miete sehr tragbar. Das Essen in Kairo ist ebenfalls nicht teuer. Wenn man es nicht übertreibt, kann man von etwa LE 1.000 (125 Euro) überleben. Was die Studiengebühren angeht, kann ich nicht für andere Universitäten und Programme sprechen. Mein Programm würde Ausländer knapp 5.000 Euro Studiengebühren für die beiden Jahre kosten.
Unterm Strich kann man von 700 Euro im Monat in Kairo gut leben – inklusive Studiengebühren.
Was möchtest du nach Deinem Studium beruflich tun?
Langfristig sehe ich mich als politische Journalistin. In den nächsten Jahren möchte ich allerdings zunächst forschend tätig sein, vor allem in der sozio-ökonomischen und der sozio-politischen Sphäre.
Würdest Du einem deutschen Studenten empfehlen, in Ägypten an der Cairo University zu studieren?Warum?
Das hängt vom Studienschwerpunkt ab. Wenn ein deutscher Student Arabisch oder Geschichte studieren möchte, würde ich Cairo University definitiv empfehlen, da sie eine der ältesten, größten und anerkanntesten akademischen Institutionen in der Region ist. In diesem Bereich könnten deutsche Studenten stark von der Universität profitieren und die Vorteile gegenüber den Unannehmlichkeiten überwiegen. Allerdings ist die Universität sehr ineffizient, sowohl akademisch als auch organisatorisch. In anderen Feldern wäre ein Studium an der Cairo University kein großer Gewinn für einen deutschen Studenten.
Möchtest du noch etwas hinzufügen?
Ich empfehle ausländischen Studenten, für einen Austausch oder einen Sprachkurs nach Kairo zu kommen, jedoch nicht, einen BA oder einen MA zu machen. Für einige Monate kann ein Studium in Kairo eine sehr spannende, interessante und wertvolle Erfahrung sein.
Die meisten Masterprogramme verlangen Motivationsschreiben und Professorengutachten – und manche sogar noch mehr. So bewirbt man sich richtig.
Masterbewerbung: Kein Grund zur Panik
Der Bewerbungsprozess
An erster Stelle steht die Analyse des Bewerbungsprozesses. Dabei müssen zunächst die formalen Kriterien erfüllt werden. Diese enthalten Dinge wie Mindestnoten, Leistungszertifikate (zum Beispiel TOEFL, DALF, DELE), das Layout des Lebenslaufes (beispielsweise ein oder mehrere Seiten, tabellarisch oder nicht), die Anzahl der Ausfertigungen der Bewerbung sowie die Bewerbungsfrist. Wer sich nicht an diese Dinge hält, hat wenig Chancen.
Inhaltliche Kriterien (ähnlicher Fachbereich, ausgeprägtes Forschungsinteresse etc) sind dagegen dehnbar. Im Zweifel kann man auch mit Rechtswissenschaften als Nebenfach einen Master in internationalem Recht studieren – wenn man gut argumentiert.
Die Bewerbermappe
Die Bewerbermappe muss in der Regel neben den verlangten Zeugnissen und Zertifikaten ein kurzes Anschreiben, ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf sowie Professorengutachten enthalten. Besonders wichtig sind dabei Motivationsschreiben und vor allem das Professorengutachten.
Im Motivationsschreiben muss der Bewerber zeigen, was er akademisch kann. Dabei stehen die Gründe der Studienwahl, das bisherige Studium, der angestrebte Master sowie das persönliche Forschungsinteresse im Mittelpunkt. Man sollte gute Kenntnisse über den Aufbau des Masterstudiengangs nachweisen können. Praktische Berufserfahrungen sowie soziales Engagement sind im Gegensatz zur traditionellen Bewerbung nur wichtig, wenn sie exakt auf das zukünftige Studium passen. Ansonsten kann man sie weglassen.
Das Professorengutachten ist ein häufig unterschätzter Bestandteil der Bewerbung. Inhaltlich geht es dabei um eine fachliche Einschätzung des Bewerbers. Klar hervorgehen muss, dass der Gutachter den Studenten für geeignet hält. Je fachlich anerkannter der Professor ist, desto besser für die Bewerbung. Idealerweise bestimmt man den Inhalt des Professorengutachtens mit, indem man es beispielsweise selber vorformuliert oder dem Gutachter zumindest ausführliche Stichpunkte liefert. Wie ein gutes Gutachten aussehen muss, steht im Ratgeber „Master nach Plan“.
Das Vorstellungsgespräch
Manche Hochschulen führen Auswahlgespräche durch. Diese dauern mit 20 bis 30 Minuten meist nicht lang. Wichtig ist den Auswahlkommissionen vor allem, dass der Bewerber fachlich zum Master passt, Interesse hat und intrinsisch motiviert ist. Fiese Fallen werden in der Regel nicht gestellt. Wichtig ist, dass man überzeugend darlegen kann, warum man (a) für den Studiengang geeignet ist und warum man ihn (b) unbedingt studieren möchte.
Weitere Dinge
Mitunter werden Essays, Hausarbeiten oder die Beantwortung von Fragenkatalogen verlangt. Der wichtigste Tipp dabei klingt trivial, wird aber allzu oft missachtet: Man sollte die Aufgabenstellung lesen. Und zwar gründlich. Viele Bewerbungen scheitern an Antworten, die an der Frage vorbei gingen.
Weiterlesen
Im Artikel „Masterwahl: Planung ist Trumpf“ erkläre ich Schritt für Schritt, wie man den richtigen Master wählt. Daneben wurde ich für einen Artikel in der Zeitschrift Unicum zum Thema interviewt. Und zuletzt enthält mein Buch „Master nach Plan“ zahlreiche Tipps zur Studienwahl, zum Finden des richtigen Masters, zur Bewerbung für den Master sowie zur Studienfinanzierung des Masters.
Bereits jetzt fürchten Hochschulen massive Kapazitätsprobleme durch die Verkürzung des Abiturs auf 12 Jahre in vielen Bundesländern. Wenn nun die Wehrpflicht abgesetzt wird, droht eine Studentenschwemme. Was man als Abiturient bei der Studienwahl tun kann, um trotzdem einen guten Studienplatz zu ergattern.
Spiegel Online berichtet, dass die vom Verteidigungsministerium geplante Aussetzung der Wehrpflicht für Panik an den Hochschulen sorgt. Denn durch die Umstellung vom 13-jährigen aufs 12-jährige Abitur in den meisten westdeutschen Bundesländern wird es zwischen 2011 und 2014 mehrere doppelte Abiturjahrgänge geben. Obwohl die Mittel der Hochschulen aufgestockt wurden, bezweifeln viele Experten, dass ausreichend Studienplätze vorhanden sein werden. Kommt nun die Aussetzung der Wehrpflicht hinzu, droht eine nie gesehene Studierendenwelle.
Die Konsequenzen für die Studienanfänger sind klar: Höherer Numerus Clausus, härtere Auswahlverfahren, überfülltere Vorlesungen. Auch im Bereich der Berufsausbildung wird die Konkurrenz härter. Einen höheren Numerus Clausus wird es in jedem Fall geben. Viele gute Bewerber werden ausgesiebt werden. Doch es gibt eine Reihe an Maßnahmen bei der Studienwahl, durch die man trotz harter Konkurrenz seinen Traumstudienplatz bekommen kann.
1. Viele Bewerbungen schreiben
Es mag trivial scheinen, doch je an je mehr Hochschulen man sich bewirbt, desto höher die Chancen der Aufnahme ins Studium. Vor allem bei individualisierten Bewerbungsverfahren mit Motivationsschreiben und Essays hat man so größere Chancen auf den Studienplatz. Darüber hinaus rutscht man so auch bei Misserfolg in viele Nachrückverfahren rein – und hat so gute Chancen, doch noch einen Studienplatz zu erhalten. Abiturienten der Jahre 2011 bis 2014 sollten hier nicht den hohen Aufwand scheuen.
2. Ausland in Betracht ziehen
Ausländische Hochschulen kämpfen nicht mit denselben Kapazitätsproblemen wie deutsche. Hinzu kommt, dass im Ausland die Qualität der Hochschulen oftmals besser ist. Für Deutsche Studenten sind Österreich und die Schweiz attraktive Ziele, auch die Niederlande, Skandinavien und Großbritannien verfügen über teils hervorragende Universitäten und Programme. Bei der Studienwahl sollte man also in jedem Fall ein Studium im Ausland in Betracht ziehen. Ein guter Startpunkt für die Suche nach einem Studienplatz im Ausland ist der LänderCHEck des CHE.
3. In die Provinz gehen
Je beliebter die Stadt, desto härter das Aufnahmeverfahren. In Berlin beispielsweise sind mehr Fächer mit einem Numerus Clausus belegt als irgendwo sonst in Deutschland. Welche Studiengänge über einen NC verfügen und welche nicht, kann man über den Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz herausfinden. Daher: Bei der Studienwahl nicht allzu sehr auf die Attraktivität der Stadt schauen!
4. Notfalls klagen
Die Studienplatzklage ist ein zweischneidiges Schwert – viele scheuen sich aus moralischen Gründen oder aufgrund der Kosten. Das ist verständlich. Doch für viele ist es die letzte Möglichkeit, doch noch in den gewünschten Studiengang aufgenommen zu werden. Wie die Studienplatzklage funktioniert, erklärt die Infoseite Studis Online.
Mehr Infos
Wie man ans Traumstudium kommt, erkläre ich im Detail in meinem Buch „Bachelor nach Plan“ – es enthält zahlreiche Tipps zur Wahl des Studiums, zur Studienfinanzierung, zum Hochschulsystem, zu attraktiven Studiengängen, zur Studienbewerbung sowie zur Wohnungssuche fürs Studium.
Bologna ermöglicht es, das Studium mit einem Masterabschluss einer ausländischen Bildungseinrichtung zu beenden. Ein gewichtiges Argument dafür ist die teilweise deutlich höhere Qualität der Lehre sowie die dadurch gewonnene Auslandserfahrung.
Für so Manchen der Beginn des Masterstudiums.
Ein Master im Ausland verlangt meist mehr Vorbereitung als einer in Deutschland. Doch es lohnt sich, denn von den Erfahrungen und den gewonnenen Sprachkenntnissen zehrt man ein Leben lang. Hier eine kurze Anleitung zum Finden des richtigen Masters im Ausland:
1. Die Wahl des Landes
Die Wahl des Ziellandes hat immer mit den Sprachen zu tun, die man spricht. Ohne Französisch ist ein Studium in Paris wenig sinnvoll, auch Spanien scheidet ohne Spanisch aus. Doch es gibt Ausnahmen: So bieten viele Länder eine große Anzahl an Masterprogrammen auf Englisch an. Dazu gehören unter anderem die Niederlande und Skandinavien, die über einige hervorragende Universitäten verfügen. Viele gute Länderinfos gibt es im Wiki von E-fellows.net sowie im Ländercheck des CHE, der hier im Blog beschrieben wird.
2. Auswahl der Zielhochschulen
Hat man sich bei der Studienwahl auf ein oder zwei Länder festgelegt, beginnt die Suche nach einem passenden Programm an einer guten Hochschule. Dabei geht man ähnlich wie in Deutschland vor: Rankings studieren, Programme anschauen, intensiv recherchieren. Um ein kleinteiliges Vorgehen kommt man dabei nicht herum: Es gibt keine europaweite Datenbank aller angebotenen Masterstudiengänge. Zwar verfügt der DAAD über eine entsprechende Suchfunktion, diese ist aber alles andere als vollständig.
Wenn man sich für eine oder zwei Hochschulen besonders interessiert, lautet der wichtigste Ratschlag: Hinfahren, auch wenn es Geld und Zeit kostet. Denn nichts ist so entscheidend wie der persönliche Eindruck.
3. Bewerbung
Bewerbungsverfahren sind im Ausland von Uni zu Uni ähnlich unterschiedlich wie in Deutschland (siehe nächster Artikel). Hinzu kommen allerdings immer Sprachzertifikate wie der TOEFL oder der DALF. Die Bewerbung sollte idealerweise ein Muttersprachler gegenlesen.
Bei eher mittelmäßigen Noten hat das Auslandsstudium einen Vorteil: Notensysteme unterscheiden sich von Land zu Land. Bei einer Bewerbung im Ausland wird man daher stärker auf die Leistungsbeurteilung in den Gutachten Ihrer Professoren sowie auf das Motivationsschreiben achten.
Sehr wichtig: In vielen Ländern enden die Bewerbungsfristen für Masterprogramme deutlich früher als in Deutschland!
Der Master muss sich nicht automatisch direkt an den Bachelor anschließen. Ein Jahr Praktika, Reisen und Sprachkurse sind ebenso möglich wie einige Jahre Arbeit. Doch was sind die Vor- und Nachteile?
Sonnenuntergang in Sucre (Bolivien) statt Vorlesungssaal? Der ideale Moment ist zwischen Bachelor und Master.
Direkt nach dem Bachelor
Für diese Lösung spricht auf den ersten Blick viel: Man steckt gedanklich tief in der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin und hat dadurch zu Anfang des Masterstudiums keine Reibungsverluste. Die akademische Leistungskraft ist hoch. Außerdem verdient man so früher Geld. Wenn man darüber hinaus bereits klare Vorstellungen hat, was man beruflich tun möchte und während des Bachelors verschiedene Praktika gemacht hat, ist ein Einstieg direkt nach dem Bachelor sinnvoll. Wer hier noch Defizite sieht, sollte möglicherweise etwas warten.
Nach einem Jahr Pause
Ein Jahr Pause zwischen Bachelorabschluss und Masterstudium lassen sich mit vielen Aktivitäten füllen. Dazu gehören zum Beispiel Praktika, Sprachkurse, Freiwilligenarbeit, bezahlte Arbeit oder Reisen. Ein weiterer Vorteil: So bleibt mehr Zeit für die Studienwahl.
Durch den engen Zeitplan bietet das Bachelorstudium meist nicht die Gelegenheit, längere Praktika zu absolvieren. Viele Bachelorabsolventen sind sich darüber hinaus noch nicht im Klaren über ihre genauen beruflichen Ziele. Ein Jahr Praktika zwischen Bachelorabschluss und Masterstudium gibt einem die Gelegenheit, für sich herauszufinden, was man beruflich möchte. Für Praktika im europäischen Ausland ist gibt es Stipendien vom LeonardodaVinciProgramm der Europäischen Union.
Weitere Alternativen sind Sprachkurse, die man besonders günstig an ausländischen Universitäten machen kann. Der DAAD listet auf seiner Seite viele Institutionen auf. Auch Freiwilligenarbeit kann für Lebenslauf wie für die persönliche Entwicklung förderlich sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang der Europäische Freiwilligendienst sowie das Weltwärts-Programm der Bundesregierung.
Nach einigen Jahren Arbeit
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, erst nach einigen Jahren im Berufsleben ein Masterstudium zu beginnen. Meist handelt es sich dann um weiterbildende und anwendungsorientierte Programme wie dem Master of Business Administration (MBA). Die Möglichkeit einer Promotion oder des Eintritts in den höheren öffentlichen Dienst ist dann in der Regel nicht gegeben.
Das Hauptargument gegen eine mehrjährige Pause ist, dass man nach so langer Zeit Schwierigkeiten haben wird, sich wieder ins wissenschaftliche Arbeiten hineinzudenken. Auch der Verzicht auf ein geregeltes Einkommen schmerzt. Das Problem des wissenschaftlichen Arbeitens gilt dabei nur für Konsekutivmaster und nicht für MBAProgramme. Letztere werden häufig von Arbeitgebern gefördert und sind gerade nach ein paar Jahren Praxis eine gute Alternative.