Der Master muss sich nicht automatisch direkt an den Bachelor anschließen. Ein Jahr Praktika, Reisen und Sprachkurse sind ebenso möglich wie einige Jahre Arbeit. Doch was sind die Vor- und Nachteile?
Direkt nach dem Bachelor
Für diese Lösung spricht auf den ersten Blick viel: Man steckt gedanklich tief in der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin und hat dadurch zu Anfang des Masterstudiums keine Reibungsverluste. Die akademische Leistungskraft ist hoch. Außerdem verdient man so früher Geld. Wenn man darüber hinaus bereits klare Vorstellungen hat, was man beruflich tun möchte und während des Bachelors verschiedene Praktika gemacht hat, ist ein Einstieg direkt nach dem Bachelor sinnvoll. Wer hier noch Defizite sieht, sollte möglicherweise etwas warten.
Nach einem Jahr Pause
Ein Jahr Pause zwischen Bachelorabschluss und Masterstudium lassen sich mit vielen Aktivitäten füllen. Dazu gehören zum Beispiel Praktika, Sprachkurse, Freiwilligenarbeit, bezahlte Arbeit oder Reisen. Ein weiterer Vorteil: So bleibt mehr Zeit für die Studienwahl.
Durch den engen Zeitplan bietet das Bachelorstudium meist nicht die Gelegenheit, längere Praktika zu absolvieren. Viele Bachelorabsolventen sind sich darüber hinaus noch nicht im Klaren über ihre genauen beruflichen Ziele. Ein Jahr Praktika zwischen Bachelorabschluss und Masterstudium gibt einem die Gelegenheit, für sich herauszufinden, was man beruflich möchte. Für Praktika im europäischen Ausland ist gibt es Stipendien vom LeonardodaVinciProgramm der Europäischen Union.
Weitere Alternativen sind Sprachkurse, die man besonders günstig an ausländischen Universitäten machen kann. Der DAAD listet auf seiner Seite viele Institutionen auf. Auch Freiwilligenarbeit kann für Lebenslauf wie für die persönliche Entwicklung förderlich sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang der Europäische Freiwilligendienst sowie das Weltwärts-Programm der Bundesregierung.
Nach einigen Jahren Arbeit
Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, erst nach einigen Jahren im Berufsleben ein Masterstudium zu beginnen. Meist handelt es sich dann um weiterbildende und anwendungsorientierte Programme wie dem Master of Business Administration (MBA). Die Möglichkeit einer Promotion oder des Eintritts in den höheren öffentlichen Dienst ist dann in der Regel nicht gegeben.
Das Hauptargument gegen eine mehrjährige Pause ist, dass man nach so langer Zeit Schwierigkeiten haben wird, sich wieder ins wissenschaftliche Arbeiten hineinzudenken. Auch der Verzicht auf ein geregeltes Einkommen schmerzt. Das Problem des wissenschaftlichen Arbeitens gilt dabei nur für Konsekutivmaster und nicht für MBAProgramme. Letztere werden häufig von Arbeitgebern gefördert und sind gerade nach ein paar Jahren Praxis eine gute Alternative.
Bild: Flickr.com / Bernhanrd Vogler